Projekte
Geförderte Projekte
Seit dem Jahre 2002 fördert der NWV im Rahmen von Projekten verstärkt naturwissenschaftliche Grundlagenforschung in Kärnten. Die Projektförderung ist hauptsächlich als finanzielle Unterstützung zur Durchführung von Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen im Bereich von naturwissenschaftlichen Studien gedacht.
Projekteinreichungen werden bis 31. Oktober im NWV-Büro Museumgasse 2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee und bei den Fachgruppenleitern/innen entgegengenommen. Alle Informationen zur Einreichung finden sie unter Förderrichtlinien
Informationen zu den bereits beschlossenen Projekten finden sie unter laufende Projekte und abgeschlossene Projekte
Laufende Projekte
Metamorphosengradienten der südlichen Saualpe

Förderprojekt
Projektbetreiber: Lorenz Moser
Projektbetreuer: Dr. Alexander Budsky
Die Saualpe gilt als Typlokalität der Eklogite und zählt zu den bekanntesten geologischen Gebieten im gesamten Alpenraum. Zahlreiche petrographische Studien haben sich bereits mit diesen Eklogit-faziellen Hochdruck-Hochtemperatur-Gesteinen beschäftigt. Allerdings gibt es nur wenige Arbeiten, die die niedriggradigen Einheiten und deren Bedeutung im Kontext der umfassenden tektonischen Entwicklungsgeschichte nach Süden hin untersuchen.
Ziel des Projektes ist es, den Metamorphosegradienten in der südlichen Saualpe zu untersuchen, um Erkenntnisse über die polymetamorphe Entwicklung im Zuge der
Variszischen Orogenese und der Eoalpinen Orogenese zu gewinnen. Insbesondere der Eoalpine Metamorphosegradient weist in der Saualpe ungewöhnlich stark komprimierte Isograde auf, die über nur 6-8 Kilometer von Eklogitfazies am Saualpen-Hauptkamm nördlich von Diex (Bildungsbedingungen um 22 kbar und 650°C) bis zu praktisch unmetamorphen Gesteinen im Bereich Griffen reichen. Dieser ungewöhnliche Gradient bedingt substantielle Vertikalbewegungen der Gesteine während der Exhumierungsgeschichte, die hier aufgelöst werden sollen.
Die Dohlenkrebspopulation des Oberen Gailtals

Förderprojekt
Projektbetreiber: Tobias Gratzer
Projektbetreuer: Dipl.-Ing. Jürgen Petutschnig, Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat. Stephan Koblmüller
Der Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) ist die seltenste der drei in Kärnten heimischen Flusskrebsarten. Er ist in Österreich durch die Einschleppung von nordamerikanischen Krebsarten und der damit verbundenen Verbreitung des Krebspesterregers (Aphanomyces astaci) stark gefährdet. Die wenigen aktuell Dohlenkrebspopulationen im Südwesten von
Kärnten sind die Einzigen natürlichen Vorkommen im gesamten Donaueinzugsgebiet. Für die von der EU geschützte und in Österreich vom Aussterben bedrohte Art sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um mögliche Rückgänge rechtzeitig zu erkennen. Im Oberen Gailtal sind derzeit nur vier Gewässer von Dohlenkrebsen besiedelt. Im Zuge einer Bachelorarbeit sollen diese Gewässer sowie historische Vorkommen und potenzielle Gewässer auf das Vorkommen von Dohlenkrebsen hin untersucht werden. Ziel des Projekts ist es, die aktuellen Dohlenkrebsvorkommen im Oberen Gailtal besser einschätzen zu können.
Kartierung, Fang und Fotografieren von Kleinsäugern in den Nockbergen mit speziellem Fokus auf das Vorkommen der Birkenmaus

Förderprojekt
Projektbetreiber: Dipl. Biol. Jeroen van der Kooij, Dr. Jean Meyer, Anna Rodenkirchen
Projektbetreuer: Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg
Mit Hilfe von Foto- und Eimerfallen möchten wir für die geplante Publikation der Kleinsäuger Kärntens mit neuen Funden beitragen.
Hauptziel sind rezente Nachweise der streng geschützten Birkenmaus (Sicista betulina), die sowohl im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie und auf der Roten Liste Kärntens aufgeführt ist. Die angeführte Methodik wird mit großem Erfolg seit einem Jahrzehnt für diese Art angewendet.
Nachweise anderer Arten wie Alpenspitzmaus (Sorex alpinus), Schneemaus (Chionomys nivalis), Kleinwühlmäuse (Microtus cf. subterraneus) und Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) werden zeitgleich anfallen und wie alle anderen Säugerbeobachtungen mit dokumentiert. Zwei weitere Ziele sind die unterschiedlichen Arten für den Atlas fotografisch zu dokumentieren und einen Austausch der Kenntnisse über das Vorkommen von Kleinsäugern anzuregen.
BirdyCam – Eine KI-basierte Vogelerkennung

Förderprojekt
Projektbetreiber: Anna Kollmitzer, Janine Krebs, Hannah Kuester
Projektbetreuer: Dr. Andreas Kleewein
Der Prozess der Vogelzählung ist sehr fehleranfällig, zeitaufwendig und aufgrund der winterlichen Temperaturen im Januar auch sehr unangenehm. Zurzeit wird die Aufgabe von vielen Vogelbeobachter/innen ohne technische Unterstützung durchgeführt. Ein herkömmliches Futterhaus diente bisher als Futterstelle, ohne zusätzliche technische Funktionen, welche die Datenaufnahme am Futterhaus ermöglicht hätte.
In diesem Projekt sollte ein smartes Vogelhäuschen mit integrierter Kamera entwickelt werden, welches die wichtigsten heimischen Vogelarten, wie zum Beispiel die Amsel, den Feldsperling und viele weitere Arten, optisch klassifizieren kann und die Vogelbesuche ansprechend in einer App dokumentiert.
Ziel dieses Projekts ist der Bau eines Futterhaus mit integrierter Kamera, welches die heimischen Vogelarten anhand von Bildern klassifiziert. Für den/die Nutzer/in soll eine App programmiert werden, in der die aufgenommenen Bilder mit den jeweiligen Informationen zu sehen sind. Unser Projekt soll bei der Datenerfassung behilflich sein und bewusstseinsbildend im Sinne des Vogelschutzes wirken.
Die fossile Fauna des Kalksteinbruches der Wietersdorfer Zementwerke bei Klein St. Paul/Kärnten

Förderprojekt
Projektbetreiber: Dr. Claudia Dojen
Projektbetreuer: Dr. Jochen Schlammberger
Die eozänen Fossilfundstellen des Krappfeldes sind für Kärnten von besonderer Bedeutung, da gleichalte Sedimente anderenorts durch die Alpenorogenese und die Vergletscherungen während des Pleistozäns nicht erhalten sind. Zahlreiche Nummuliten, Seeigeln (Conoclypus conoidus, Plesiolampas, Echinolampas etc.), Muscheln (Ostrea, Pecten etc.), Schnecken (Velates, Turitella, etc.) sowie vereinzelt Korallen, Krebse, Hai- und Fischzähne belegen ein subtropisches Meer mit Temperaturen oberhalb des heutigen Mittelmeeres. Zahlreiche Publikationen beschäftigen sich mit den verschiedenen Tiergruppen, die erste und letzte umfangreiche Zusammenstellung wurde jedoch 1884 durch Prof. Penecke verfasst.
Ziel des Projektes ist die Zusammenstellung und Neubestimmung der Versteinerungen aus den Sammlungen des Kärnten.Museum, des Joanneum Graz sowie diversen Privatsammlungen unter modernen Gesichtspunkten.
Die Pseudoskorpione Kärntens

Förderprojekt
Projektbetreiber: Gabriel Kirchmair
Projektbetreuer: Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg
Pseudoskorpione sind kleine, eher wenig bekannte Spinnentiere, die auch bei uns in unterschiedlichsten Lebensräumen zu finden sind. Die intensive Erforschung dieser Tiergruppe in Kärnten erfolgte zum Großteil in den 1950er und 60er Jahren, vor allem durch Max Beier und Emil Hölzel. Seither wurden die Pseudoskorpione in Kärnten kaum mehr gezielt bearbeitet. In der Neuauflage der Roten Liste der Tiere Kärntens werden die Pseudoskorpione erstmalig berücksichtigt und eingestuft. Da im Rahmen der Erstellung der Roten Liste keine Determination von unbestimmtem Tiermaterial vorgesehen ist, dies aber die Quantität der Datensätze und in vielen Fällen die Qualität der Liste erhöhen würde, setzt hier dieses Projekt an. Im Rahmen des Projektes soll in erster Linie das reichhaltige Material der Sammlung von Christian Komposch/ÖKOTEAM einer professionellen Artbestimmung unterzogen werden. Über den Rahmen der ersten Roten Liste hinaus soll aber mit diesem Projekt eine umfassende „Fauna Carinthiaca“ der Pseudoskorpione, inklusive Gesamt-Artenliste der neu bestimmten Tiere, punktgenauer Verortung und Artsteckbriefen einzelner Arten realisiert werden.
Die Kleinsäuger Kärntens - Vorarbeiten für einen Beitrag zum Verbreitungsatlas der Säugetiere Kärntens

Förderprojekt
Projektbetreiber: Anna Rodenkirchen, BSc
Projektbetreuer: Dr. Wolfgang Honsig-Erlenburg
Die Fachgruppe Zoologie plant, im Rahmen der Serie „Natur Kärnten“, einen neuen Band zu den Säugetieren Kärntens herauszugeben, da die letzte Bearbeitung dieser Tiergruppe bereits 25 Jahre zurückliegt (Carinthia II, 1995 und 1996). In diesem Werk sollen die Verbreitung und Lebensweise aller in Kärnten wildlebenden Säugetiere dargestellt werden.
Während sich der Wissenstand für manche Ordnungen (z.B. Chiroptera) über die letzten Jahre durch gezielte Projekte deutlich verbessert hat, ist das derzeitige Wissen zu manchen anderen Säugetierordnungen teilweise noch recht mangelhaft. Dies trifft auch auf einige Arten der Ordnungen Insektenfresser (Eulipotyphla) und Nagetiere (Rodentia) zu.
Ziel des gegenständlichen Projekts ist zum Schluss dieser Wissenslücken beizutragen, dies soll vor allem durch Aufarbeitung bereits vorhanden Materials (Aufruf Carinthia II, 2020), Literaturrecherchen und gezielten Erhebungen bestimmter Arten im Freiland unter Verwendung von Lebendfallen und Nisthilfen erreicht werden.
Neue spektakuläre Saurierfunde aus Kärnten

Neue spektakuläre Saurierfunde aus Kärnten
Projektbetreiber: Dr. Georg Kandutsch
Projektbetreuer: Dr. Claudia Dojen
Kärnten und Österreich hat bislang in der Saurierforschung keine Rolle gespielt. Man kannte bislang nur wenige Knochenteile, Skelettfragmente und Fußspuren. Durch jahrzehntelange, akribische Forschung ist es nun gelungen weit mehr als zehn vollständige Skelette von Sauriern zu entdecken. Jedes dieser Exemplare ist zugleich das beste Saurierfossil Österreichs. Diese Paddelsaurier der frühen Trias (über 240 Millionen Jahre) stehen am Anfang der Entwicklung der Tetrapoden zur beherrschenden Tierart des gesamten Erdmittelalters. Die Funde entstammen den sogenannten Partnachschichten des Drauzuges zwischen den Lienzer Dolomiten, der Ochsenschlucht bei Dellach und der Umgebung des Weissensees. Aufgrund von Knochenfunden sind auch im Bereich des Kreuzenbaches und von Kellerberg weitere Entdeckungen zu erwarten.
Ziel des Projektes soll die wissenschaftliche Beschreibung der wichtigsten Fossilfunde sein. Die Saurier zeigen große Ähnlichkeiten mit den Funden am Monte San Georgio am Luganer See an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Hier wird seitens des ETH Zürich seit über hundert Jahren intensiv geforscht. Dieses Gebiet wurde 2003 ob seiner Fossilfunde als UNESCO Welterbe erklärt.
Untersuchungen zur Bestäubungsbiologie und Diasporenverbreitung der Drachenwurz (Calla palustris , Fam. Araceae) in Kärnten

Förderprojekt
Projektbetreiber: Mag. Florian Etl, Univ.-Doz. Mag. Dr. Wilfried Franz
Projektbetreuer: Mag. Dr. Roland Eberwein
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Geförderte Projekte
Seit dem Jahre 2002 fördert der NWV im Rahmen von Projekten verstärkt naturwissenschaftliche Grundlagenforschung in Kärnten. Die Projektförderung ist hauptsächlich als finanzielle Unterstützung zur Durchführung von Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen im Bereich von naturwissenschaftlichen Studien gedacht.
Projekteinreichungen werden bis 31. Oktober im NWV-Büro Museumgasse 2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee und bei den Fachgruppenleitern/innen entgegengenommen. Alle Informationen zur Einreichung finden sie unter Förderrichtlinien
Informationen zu den bereits beschlossenen Projekten finden sie unter laufende Projekte und abgeschlossene Projekte