Abgeschlossene Projekte 2015
Die Ökologie des Zwerg-Rohrkolbens
Bachelorarbeit
Projektbetreiberin: Pamela Baur
Vollständiger Titel: "Die Ökologie des Zwerg-Rohrkolbens (Typha minima) am Beispiel der Population an der Oberen Drau"
Der Zwerg-Rohrkolben (Typha minima s.str.) war historisch ein häufiger Besiedler der Uferbereiche der Oberen Drau. Als Folge der Zerstörung der Sandbänke verschwand 1970 der letzte Bestand von Typha minima an der Drau (Petutschnig 2003). Das Verschwinden der Art in ganzen Flussgebieten erfolgte schrittweise. In der Roten Liste gefährdeter Pflanzen Österreichs aus dem Jahr 1999 (Niklfeld et al. 1999) wird der Zwerg-Rohrkolben in allen österreichischen Bundesländern (inklusive Kärnten) bis auf Vorarlberg und Tirol als „ausgerottet, ausgestorben oder verschollen“ angegeben. In Kärnten findet seit 2000 an der Oberen Drau ein erfolgreiches, für Österreich einzigartiges Wiederansiedlungsprojekt. Es hat Vorzeigecharakter für andere Bundesländer.
Der langfristige Fortbestand dieser neu initiierten Population an der Oberen Drau ist noch ungewiss; es ist damit zu rechnen ist, dass der Rohrkolben an den jetzigen Standorten der Oberen Drau in Folge natürlicher Sukzession nach einigen Jahren verdrängt werden wird. Zudem bestehen diese jungen Populationen aus wenigen Klonen (vgl. Csencsics et al. in prep.).
Ziel der Bachelorarbeit ist, am Beispiel der Oberen Drau Erkenntnisse zu Ökologie des Zwerg-Rohrkolbens zu gewinnen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen sollen Handlungsempfehlungen für künftige Artenhilfsmaßnahmen für den Zwerg-Rohrkolben formuliert werden, um eine langfristige Erhaltung und weitere Ausbreitung der Populationen wirksam zu fördern.
Foto: F. Lener
Projektbericht:
BAUR P., EGGER G., LAUTSCH E. & SCHMIDTLEIN S. (2015): Artenschutzprojekt Zwerg-Rohrkolben (Typha minima Funck ex Hoppe): Die Wiederansiedlung im Europaschutzgebiet Obere Drau in Kärnten (Österreich). – Carinthia II, 205/125: 503 – 536 S.
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Erfassung der Lepidoptera im Gipfelbereich des Dobratschs
Masterarbeit
Projektbetreiber: BSc Benjamin Wiesmair
Vollständiger Titel: Die Erfassung der Lepidoptera im Gipfelbereich des Dobratschs und deren Bestimmung mit Zuhilfenahme molekulargenetischer Methoden
Ziel der im Rahmen der Masterarbeit durchgeführten Untersuchung, ist die Erfassung der Schmetterlingsfauna des Gipfelbereiches des Dobratsch.
Der Dobratsch ist ein „hot-spot“ an Biodiversität und vor allem ein nördlicher Vorposten für Wärme liebende Arten mit üblicherweise südlicher Verbreitung. Während in den tieferen Lagen des Gebirgsstocks in den letzten bereits intensive Erhebungen erfolgten, ist speziell der Gipfelbereich noch kaum bearbeitet worden. Zudem werden speziell im Gipfelbereich Reliktarten und endemische Kleinschmetterlinge vermutet. Ein Beispiel für den vermuteten Endemismus wäre die Gattung Sattleria, von welcher es einen schriftlichen Nachweis vom Beginn des zwanzigsten Jahrhundert gibt. Die zu den Gelechiidae gehörende Gattung ist durch kleinräumigen Endemismus geprägt.
Die Besonderheit der Masterarbeit liegt in der Verwendung von molekulargenetischen Untersuchungen (Barcoding), als Hilfsmittel zur Überprüfung der Bestimmung der Arten. Diese Methode kann, zusätzlich zur Bestimmung, auch gute Hinweise auf kryptische Diversität geben.
Projektbericht:
WIESMAIR B. (2015): Diversitätserhebung von Lepidoptera der subalpinen sowie alpinen Zone des Dobratsch unter Verwendung der molekulargenetischen Bestimmungsmethode Barcoding. – Carinthia II, 205/125: 717 – 740 S.
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Die Fledermäuse der Kreuzeckgruppe
Forschungsprojekt
Projektbetreiberin: Mag. Daniela Wieser
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Arge NATURSCHUTZ, der KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und Forschung in Österreich) und der Zoologischen Abteilung des Kärntner Landesmuseums durchgeführt, vorrangiges Ziel ist die Erstellung einer „Roten Liste der Fledermäuse Kärntens“.
Projektbericht:
WIESER D. (2015): Beitrag zur Erforschung der Fledermäuse der Kreuzeckgruppe. – Carinthia II, 205/125: 707 – 716 S.
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Die Europ. Sumpfschildkröte in Kärnten
Dissertationsprojekt
Projektbetreiber: Mag. Andreas Kleewein
Untersuchung über das Vorkommen und Herkunft der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Kärnten
Die Frage ob die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis (Linnaeus, 1758)) als Reptil der Kärntner Fauna autochthon oder allochthon ist, wurde bisher immer wieder in Frage gestellt und nur spekulativ behandelt. Erstmalig soll anhand von DNA Untersuchungen in Kärnten der Frage genetisch nachgegangen werden. Durch Untersuchungen des mitochondrialen Cytochrom b Haplotypen, können die Tiere eindeutig geographischen Regionen über ganz Europa zugeordnet werden. Eine Auswertung historischer Literaturangaben über die Europäische Sumpfschildkröte soll parallel dazu die geschichtliche Entwicklung in Kärnten darstellen.
Projektbericht:
KLEEWEIN A. (2015): Die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Kärnten - Untersuchung zur Frage: allochthones oder autochthones Faunenelement?. – Carinthia II, 205/125: 559 – 572 S.
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Xylobionte Käfergemeinschaften des Bergsturzgebiets des Dobratsch (Schütt)
Masterarbeit
Projektbetreiberin: Bakk. rer. nat. Sandra Aurenhammer
Ziel dieser Arbeit ist eine Kartierung der xylobionten, also holzbewohnenden Käfergemeinschaften des größten Bergsturzgebiets der Ostalpen. Der fachliche Schwerpunkt liegt dabei auf der faunistischen und ökologischen Bearbeitung der Bock- und Prachtkäferfauna. Damit wird die Tradition der Erforschung der xylobionten Käferfauna im Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten (Carl von Demelt und Siegfried Steiner) fortgesetzt.
Das Bergsturzgebiet des Dobratsch beheimatet eine äußerst artenreiche und exklusive Tierwelt – österreichweit stellt die Schütt auch für die Käferfauna einen Biodiversitäts-Hotspot dar. Die Südexposition und Geomorphologie des Berghanges bietet wärmeliebenden Tiergemeinschaften hervorragende Lebensbedingungen.
Die von einer hohen Dynamik geprägten Urwälder der Schütt weisen einen außergewöhnlich hohen Totholzanteil auf und beherbergen zahlreiche faunistische und zoogeographische Besonderheiten. Deren wissenschaftliche Dokumentation wird im Zuge der aktuellen Bestandeserfassung mittels gezielter Hand- und Kescherfänge sowie Lufteklektoren besonderes Augenmerk geschenkt.
Die Schütt zeichnet sich durch das Auftreten zahlreicher submediterraner, seltener und gefährdeter Käferzönosen aus. Arten wie der haselbewohnende Bockkäfer Xylosteus spinolae erreichen im Gebiet ihre nördliche Arealgrenze. Der europaweit hochgradig gefährdete Goldstreifige Prachtkäfer (Buprestis splendens) findet in den schwer zugänglichen Schwarzkiefern-Blockwäldern sein österreichweit einziges aktuelles Vorkommen.
Die Arbeit wird an der Karl-Franzens-Universität Graz durchgeführt und erfolgt in Kooperation mit dem ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung. Durch die Ergebnisse, welche auch in den neuen Schütt-Naturführer einfließen, werden Basisdaten für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen bereitgestellt.
Projektbericht:
AURENHAMMER S., KOMPOSCH C., HOLZER E., HOLZSCHUH C. & HOLZINGER W. (2015): Xylobionte Käfergemeinschaften (Insecta: Coleoptera) im Bergsturzgebiet des Dobratsch (Schütt, Kärnten). – Carinthia II, 205/125: 439 – 502 S.
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