Abgeschlossene Projekte 2022
Der Weissensee im Wandel der Zeit – Eine Sediment-hydrogeochemische Analyse

Förderprojekt
Projektbetreiber: Miesebner Lucia, B.Sc.
Projektbetreuer: Dr. Jochen Schlamberger
Die Auswirkungen des Klimawandels werden vielfältig erforscht und können etwa an der stetigen Temperaturerhöhung oder der Ozeanversauerung beobachtet werden. Derartige physikochemische Veränderungen beeinflussen die Mineralbildung, Wasser- und Elementkreisläufe sowie das Leben vieler aquatischer Organismen. Wie aber wirkt sich die klimatische Veränderung im Alpenraum aus, wo Flüsse und Seen wichtige Wasserreservoire und Ökosysteme darstellen?
Der Weissensee im Zentrum der Gailtaler Alpen bietet dazu eine einzigartige Möglichkeit. Im Winter ist der alpine See mit einer Eisschicht bedeckt, wodurch dieser - von der Atmosphäre isoliert - charakteristische saisonale Bedingungen aufweist. Im Laufe der Jahreszeiten entstehen so Unterschiede in der Wasserchemie und der Sedimentproduktion. Gemeinsam mit Sedimentanalysen und hydrochemischen Daten der letzten Jahrzehnte sollen Aussagen über die Vergangenheit und Zukunft des Weissensees und dessen Verwendung als Klimaarchiv getroffen werden.
In diesem Projekt werden Sediment- und Wasserproben untersucht, um ein konzeptionelles Modell der Wechselwirkungen zwischen Geo-, Hydro- und Biosphäre zu entwickeln, welches mögliche Einflüsse des Klimawandels auf den Weissensee näher beleuchtet.
Der Japanische Seidenspinner (Antheraea yamamai), ein auffälliger Neubürger Kärntens, in massiver Expansion begriffen?

Förderprojekt
Projektbetreiber: Margret Huß
Projektbetreuer: Dr. Christian Wieser
Der Japanische Eichenseidenspinner, Antheraea yamamai, ist Teil der Familie Saturniidae (Pfauenspinner), stammt aber ursprünglich aus Südostasien. Diese Art wurde für eine „zweitklassige“ Seidenproduktion (Industrieseide) nach Europa importiert; nachdem diese Produktion nach der Einführung von Kunstseide eingestellt worden war, entkamen Tiere und die Art bürgerte sich in bestimmten Teilen Europas ein. Seit damals weitet sich das Verbreitungsgebiet des Japanischen Eichenseidenspinners kontinuierlich aus, wobei die zentralen Vorkommen in den letzten Jahrzehnten in der Steiermark, im Burgenland, in Slowenien, im Friaul und in Unterkärnten lagen. In Kärnten vergrößerte sich das Verbreitungsgebiet rasch nach der initialen Besiedelung.
Ziel dieses Projektes ist es, die genaue Ausdehnung der Verbreitung in Kärnten durch Öffentlichkeitsarbeit und mit gezieltem Nachsuchen während der aktiven Phase der Imagines zu dokumentieren.
Abbildung 1 Japanischer Eichenseidenspinner, Weibchen. Foto: Laura Waldner.
BIOLOGIE IM TEAM

Förderprojekt
Projektbetreiber: Mag. Peter Holub
Projektbetreuer: Dr. Helmut Zwander
„Biologie im Team“ ist der erste und bisher einzige österreichische Biologiewettbewerb für Teams allgemeinbildender höherer Schulen.
An Biologie besonders interessierte SchülerInnen können im Laufe des Wettbewerbes ihr Fachwissen vertiefen und ihre Methodenkompetenz erweitern. Im Rahmen einer unverbindlichen Übung wird in Modulen an Schwerpunktthemen, die jährlich von einem Lehrerteam ausgewählt und fachlich vorbereitet werden, gearbeitet. Dabei wird besonderer Wert auf praktische, wissenschaftliche Arbeit sowie auf Teamarbeit gelegt. Im Frühjahr findet ein mehrtägiger Abschlusswettbewerb statt, bei dem Gruppen mit je einem Schüler/einer Schülerin der teilnehmenden Schulen verschiedene Aufgaben zu lösen haben. Eine Jury, die aus Personen aus Wissenschaft sowie den Betreuungslehrerinnen und Betreuungslehrern besteht, bewertet die Ergebnisse und deren Präsentation.
Das Thema des Schuljahres 2021/22 war „Vielfalt statt Einfalt 0.2“.
Passend zum Thema wurden im April zwei von Reimo Probst betreute Exkursionen zu, Bleistätter Moor durchgeführt.
Die Abschlussveranstaltung fand Mitte Mai im Rahmen einer viertägigen Exkursion mit Dr. Helmut Zwander im Nationalparkzentrum Illmitz statt.
2022 war für BIT auch ein erfolgreiches Jahr bezüglich der Erfolge bei internationalen Olympiaden. Paul Knauder vom Peraugymnasium Villach errang bei der European Olympiad of Experimental Science – EOES in Tschechien mit seinem Team (je 1 SchülerIn für den Bereich Biologie, Chemie und Physik) eine Bronzemedaille.
Dabei gelang es ihm am ersten der beiden Tage mehr Punkte für die Biologie zu erreichen als das beste europäische Team aus Deutschland. Am zweiten Tag lag er vor punktemäßig in der Biologie vor dem besten Silbermedaillenteam aus Slowenien.
Foto: BIT
Geologische Detailkartierung und Dünnschliffanalyse der Auernig- Formation am Lehraufschluss Roßalm, Naßfeld

Förderprojekt
Projektbetreiber: Mag. Gabriele Laner
Projektbetreuer: Dr. Claudia Dojen
Das Naßfeld zählt zu den geologisch bedeutendsten Gebieten Europas. Nur hier findet man eine fossilführende Gesteinsabfolge, die eine Gegenüberstellung paläontologischer Inhalte
von marinen und terrestrischen Ablagerungen des Oberkarbons ermöglicht.
Vor rund 300 Mio. Jahren lag das Gebiet im unmittelbaren Küstenbereich eines Meeres. Aufgrund von kurzfristigen Klimaschwankungen im Jungpaläozoikum kam es zu Änderungen des Meeresspiegels. Diese Schwankungen führten zu einer zyklischen Wechselfolge von marinen und kontinentalen Ablagerungen, der sogenannten Auernig-Formation. Auf der Roßalm zeigt sich diese zyklische Abfolge in einem ca. 100 m langen Geländeaufschluss besonders eindrucksvoll.
Ziel des Projektes ist eine geologische Detailkartierung der sedimentären Schichtfolgen in diesem Aufschluss. Zur Bestimmung des Mikrofossilinhalts werden Dünnschliff-Proben auf systematische, paläoökologische und stratigraphischen Fragestellungen analysiert.
Anhand von ausgewählten Aufschlusspunkten werden die geologischen Besonderheiten des Naßfelds in einem zielgruppengerechten Booklet für Schul- und Hochschulexkursionen
didaktisch aufbereitet.